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AutorenbildNora Jung

Erfolg ist ...


.... einmal mehr Aufstehen als Hinfallen. Oder: "Ich will wieder zurück auf's Rad."

Mein erstes Bundesligarennen hätte ich mir anders vorgestellt. Aufgeregter als üblich stand ich am Start dieses Wettkampfs, unsicher, was mich erwarten würde. Aber ich wusste, dass ich mich monatelang auf diese Rennen und die darauf folgende Saison vorbereitet hatte, körperlich und mental.

Worauf ich ganz und gar nicht vorbereitet war, war am Tag danach auf der Intensivstation aufzuwachen, mit einer Schiene am Bein, einem verbundenen Arm und zugeschwollenem Gesicht. Die Bilanz: Schienbeinkopf zertrümmert, Elle und Speiche sowie 2 Finger gebrochen, Strecksehnen der linken Hand gerissen, Mittelgesicht und Orbitaboden gebrochen, Brustkorb geprellt und überall Schürfwunden. Ich wusste nicht und weiß bis heute nicht, wie genau ich mit dem Begleitwagen zusammengestoßen bin. Ich wusste nicht und weiß auch heute nicht, ob alles wieder gut verheilt.

Dieser Unfall stellte auf einmal mein Leben komplett auf den Kopf.

Die Ärzte mussten sich das Lachen verkneifen, als ich bei der Visite sagte, ich könne nicht bis nächste Woche im Krankenhaus bleiben, weil ich studieren müsse: Notfallkurs hätte auf dem Stundenplan gestanden, denn ich studiere auch Medizin. Ich musste schlucken, dass ich jetzt erstmal selbst der Notfall war.

Vom ersten Moment an wusste ich aber auch, dass ich alles daran setzen würde, so schnell wie möglich wieder auf die Beine zu kommen.

Ich erhielt Unterstützung von allen Seiten, wurde von Mitgliedern des Teams besucht, als ich bereits auf der Normalstation lag und hatte immer Besuch und Ablenkung. Trotzdem stellte sich mir die Frage, warum es ausgerechnet mich treffen musste, warum gleich mit voller Wucht. Warum ich?

Wird man mit Ereignissen konfrontiert, die das Leben komplett umkrempeln, hat man zumindest die Chance, einen Neuanfang zu wagen. Ich will wieder zurück auf's Rad. Und deshalb stellte ich mir fortan lediglich folgende Frage: Wie werde ich am besten und am schnellsten gesund?

Und tatsächlich: Ich wurde aus dem Krankenhaus entlassen, früher als geplant, da meine Regeneration besser lief als erwartet: Zwei Wochen nach dem Unfall konnte ich auf einem alten Hometrainer Pedale bewegen, mittlerweile klappt das sogar recht gut.

Bald beginne ich eine ambulante Reha, um wieder fit für den Alltag zu werden.Ich mache täglich Fortschritte, manchmal größere, manchmal kaum spürbare.

Sicher ist aber: Auch in den nächsten Monaten heißt es, geduldig zu sein, nichts zu überstürzen und den Körper von Grund auf neu aufzubauen.

Eines aber hat sich nie geändert - die Leidenschaft für meinen Sport und der Wille, noch stärker zurück zu kommen.

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