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AutorenbildTanja Bischoff

🇦🇹 Mit 100 km/h die Berge runter!

Aktualisiert: 28. Okt. 2023

Arlberg Giro- 150 km mit 2500 Höhenmeter. 3 Diven werden zum Frühaufsteher, trotzen Regen und Kälte. Am Ende der Kräfte bleibt die Erinnerung an eines der schwersten und schönsten Rennen.

Wheel Divas in Polen und Österreich zugleich. Der eine Teil fährt bei der UCI- Princess Anna Vasa Tour. Unsere Österreich- Truppe werden von Julia, Anline und Tanja vertreten. 2 harten Rennen stecken in den Knochen, heute der krönende Abschluss in den Tiroler Alpen. Der Arlberg Giro startet in St. Anton, eher bekannt als Skigebiete. Das Rennen ist top- organisiert, emfehlenswert, die Reise lohnt, so Betreuer von Paul Rölz. Tanja und Aline beenden das Rennen. Julia wird nach Anweisung von Paul krankheitsbedingt aus dem Rennen genommen.

Arlberg Giro 2023- Aline Barre Arlberg Giro 2023 | St. Anton |  Wheel Divas | Frauenradsport | Berliner Radsportverein | gleiche Teilhabe | Diversität | Gleichberechtigung | Radsportteam 2023 | Radsport
Arlberg Giro 2023- Aline Barre

03:30 Uhr klingelt der Wecker

Der Arlberg Giro, 150 km lang mit 2500 Höhenmeter, war für mich das erste Rennen dieser Art und ich habe mich sehr darauf gefreut, dort starten zu dürfen. 5 Uhr Start heißt für Julia, Aline und mich gegen 3:30 Uhr Aufstehen. Nach nur weniger als 4 Stunden Schlaf eine echte Herausforderung. Denn am Abend zuvor hatten wir noch ein Rennen, wodurch sich die Vorbereitung weiter nach hinten verschiebt.


Das Wetter zeigt sich von der besten Seite

Wie bei den anderen beiden Rennen (Anm: Bericht reichen wir nach) in Österreich, zeigt sich das Wetter wieder von seiner besten Seite: Kälte und Regen. Aber es gibt ja bekanntlich kein schlechtes Wetter,

sondern nur schlechte Kleidung. Auch für 7°C und Nässe? Motivation! Regen ist flüssiger Sonnenschein und heute überschreite ich Grenzen!


Richtige Berge und mein Rhythmus

Nach dem Start geht es dann auch sofort in den ersten Berg hinauf. So richtige Berge, keine Brandenburger. Schnell finde ich mein eigenes Tempo. Mir ist warm. Ein kurzer Stop, um die Regenjacke

anzuziehen. Das mit dem Ausziehen, muss ich während der Fahrt auch noch üben!

Oben angekommen geht es auch gleich die Abfahrt hinunter. Es wird langsam hell. Die Sonne sucht mich. Der Regen wandelt sich in dichten Nebel. Volle Konzentration! Ich folge den roten Rücklichtern der anderen Fahrer.

Durch das Tal hindurch zum zweiten Anstieg des Tages finde ich eine gute Gruppe . Vor dem Berg heißt es dann wieder Regenjacke aus und Tempo finden. Der Anstieg ist lang und steil. Nur gut, denke ich, dass Team spendierte mir eine neue Bergkassette. Aber- nach wenigen Metern habe ich keinen weiteren Gang mehr zum Schalten. ich fruste kurz. Wegen meiner unglaublich niedrigen Trittfrequenz, wegen der kommenden 12 Kilometer quählenden Steigung oder weil super viele Fahrer mit einer vergleichsweise hohen Trittfrequenz überholen? Weiterfahren. Weiterfahren. Weiterfahren. Diese Kurve, dann die nächste, dann die nächste. Nicht denken. Größte Motivation, weiter fahren bis zur nächste Abfahrt.




Gipfel. Schmerzen. Freude

Ich erreiche den Gipfel. Die Sonne begrüsst mich. Ich genieße den Ausblick, einfach atemberaubend. Meine unerträglichen Schmerzen im Bein lassen nicht nach, ich nehme sie hin. Ein unglaublichen Gefühl von Freude und Befreiung und Stolz! Ich habe es geschafft, habe Grenzen überschritten.

Vor der Abfahrt dann schnell wieder die Jacke überziehen. Volle Konzentration, da es

einige Spitzkehren zu fahren gibt. Sind diese geschafft, mache ich mich nur noch klein, dicken Gang rauf, das Rad rollen lassen und die 100 km/h knacken :). Schnell fahren macht schließlich am meisten Spaß!



Arlberg Giro 2023- Tanja Bischoff  | St. Anton |  Wheel Divas | Frauenradsport | Berliner Radsportverein | gleiche Teilhabe | Diversität | Gleichberechtigung | Radsportteam 2023 | Radsport
Alrberg Giro | Tanja Bischoff

Ziel im Blick

Es wird wieder flacher, ich suche mir eine neue Gruppe, ich will schneller voranzukommen. Zum Glück sind wir relativ zügig am letzten Anstieg. Verglichen mit den anderen beiden Bergen eigentlich nur ein Hügel, aber die Geschwindigkeit sagte da etwas anderes. Die letzten Kilometer ziehen sich quälend in die Länge. Und das ist er wieder: Der Regen. Es wird ziemlich frisch.

Für mich war dieses Rennen eines der schwersten, die ich bis jetzt gefahren bin, aber auch

eines der schönsten. Meine Erkenntnis: Ich kann, wenn ich will!

 

ARLBERG Giro 2023 bildet den Abschluss unserer Österreich- Tour mit 3 Rennen. Von St. Anton geht es über den Arlbergpass – Bludenz – Montafon – Silvretta – Paznauntal zurück nach St. Anton. 150 km, ca. 2.500 Höhenmeter im Anstieg.


Mit dem Arlberg Giro geht eines der schönsten Radrennen in den Alpen im Jahr 2023 in seine zwölfte Auflage. Der Startschuss für die 1500 Teilnehmer erfolgt dieses Jahr bereits um 5 Uhr morgens in der Fußgängerzone in St. Anton. Das Rennen ist perfekt organisiert. Dafür vielen Dank an den Veranstalter Tourismusverband St. Anton am Arlberg.


Rahmenprogramm des Arlberg Giro

Das Rahmenprogramm rund um den Radmarathon startet bereits Samnstag: Startnummernausgabe, Pastaparty und Fahrerbriefing stimmen auf den bevorstehenden Wettkampf ein. Ferner findet am die Arlberg-Giro-Expo statt. Am späteren Nachmittag rasen dann beim „Internationalen Radkriterium“ zahlreiche Profis direkt durch die engen Gassen von St. Anton am Arlberg.


Kinderparcours und Journalisten-WM

Für kleine Radfans gibt es einen abenteuerlichen Kinderparcours. Am Renntag selbst versorgen lokale Gastronomen die Besucher und Sportler ab elf Uhr mit „Schmankerln“ aus der Region. Die Siegerehrung findet um 15 Uhr vor dem Büro des Tourismusverbandes statt.

Eine Besonderheit der Austragung 2023: Auch die World Press Cycling Championships, die „Journalisten-WM“, werden im Rahmen des Arlberg-Giro ausgetragen.


150km Traumstrecke

In St. Anton gehts los. Auf dem Weg nach Bludenz und durch das Montafon bündeln die Teilnehmer ihre Kräfte für den rund 15 Kilometer langen Anstieg auf der Silvretta-Hochalpenstraße. Spätestens am höchsten Punkt – der Bielerhöhe auf 2032 Metern – trennt sich in der Regel die Spreu vom Weizen. Von Partenen bis auf die Bielerhöhe ist eine zweite Zeitnehmung installiert. Wer diesen Abschnitt am schnellsten meistert, darf sich unabhängig vom endgültigen Rennergebnis „Queen“ oder „King of the Mountain“ nennen. Begleitet von einem einzigartigen Bergpanorama geht es im Anschluss durch das Paznauntal und das Stanzertal zurück nach St. Anton am Arlberg, wo die Teilnehmer mit Applaus in Empfang genommen werden. Der fällt anders zu den Vorjahren wegen der Witterung verhalten aus. Verständlich.


Fazit

Ein Megacooles "Rennen". Es geht mal nicht um Punkte, Wertungen. Es geht darum, den inneren Schweinehund zu überwinden, Grenzen zu überschreiten, den Willen zu stählen. Ziel erreicht.


 

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