Verification: b36b11b22995e914
top of page
AutorenbildAndreas Lingott

MSR300 - wenn Mann selbst die Pedale tritt

Aktualisiert: 24. Mai

Rückblick: Die Mecklenburger Seen Runde (MSR) zieht jedes Jahr zahlreiche Radsportler nach Neubrandenburg. Jedes Jahr wollen sie sich der magischen 300 km Grenze im Radsport stellen. Hierbei zählt nicht die Platzierung, sondern das Erreichen eigener gesetzter Ziele gemeinsam mit ähnlich Gesinnten. Genau vor einem Jahr sellte auch unser Andreas dieser Distanz. Neu mit im Programm ist eine 100-km Runde einen Tag vor der MSR300 ausschließlich für Frauen.


Laut Umfragen in 2022 waren nur 27% aller deutschen Rennradfahrer weiblich. Im Gegensatz dazu waren wir im Jahr 2023 beim Volkssport "laufen" bei 45% weiblicher Sportler, also fast die Hälfte. Wie kann es seien, dass dieser Aufteilung nicht auch im Radsport der Fall ist? Liegt es an den möglichen Geschwindigkeiten, die auf dem Rennrad erreichbar sind? Oder an manch Kommentaren des ein oder anderen männlichen Kollegen? Würden nur die Wheel Divas solche Kommentare notieren, könnten wir Bücher damit füllen. Die Veranstalter der MSR300 wollen genau da gegen wirken und ein sicheres Settings für Frauen schaffen, in dem sie gemeinsam die 100 km bewältigen in der schönen Umgebung, ohne blöde Sprüche oder sonstiges. "Einfach nur den Tag geniessen" - so das Motto. Solche Veranstaltungen sind ein wichtiger Schritt, um den Frauenradsport nicht nur im Breitensportbereich zu fördern.

Da sich das MSR300-Wochenende mit dem Frauen-Bundesliga Rennen in Karbach überschneidet, können und konnten wir diese Engagement für den Frauenradsport nicht vor Ort begrüßen. Letztes Jahr ist dafür aber Andreas, unser Mann rund ums Thema Logistik, bei den 300 km am Sonntag an den Start gegangen und hat seine persönlichen Grenzen um einiges verschoben. Wir sind sehr stolz auf Dich, lieber Andreas, und sind gespannt auf Deine Herausforderungen in der Zukunft. Lest selbst, wie Andreas diesen Tag erlebte!



11:35 h Fahrspaß durch die Mecklenburger Seenplatte

MSR300 | Andreas Lingott | Frauen | Wheel Divas | Frauenradsport | Berliner Radsportverein | gleiche Teilhabe | Diversität | Gleichberechtigung | Radsportteam 2024 | Radsport
Vorfreude auf die MSR300.

Ja also, mit abnehmenden Cowndown in Richtung Startfreigabe zu meiner 5. Teilnahme an der MSR für Amateure stieg parallel dazu der Grad meiner Spannung. Habe ich mich mit Anteilnahme und lieben Hilfe von Sina und Hanne Päske ausreichend vorbereitet? Hält mein schon etwas betagtes Canyonbike klaglos durch, passiert auch so hoffentlich nix? Ich hatte Jahre zuvor schon einmal gleich noch auf dem Parkgelände in Neubrandenburg ein Schlauch- Mantelplatzer! Alles ging diesmal gut und mit zunehmender Renndauer verloren sich auch schnell diese Gedanken. Es ging also im Morgengrauen 04:15 Uhr bei 12°C und stabiler Wetterlage los und wir hatten uns vorher in der Gruppe geeinigt, bis Neustrelitz in 83 km durchzufahren und die Pause in Feldberg auszulassen. So keine schlechte Idee fand ich, nur hatte ich große Sorge mit zunehmender Fahrdauer noch rechtzeitig die Sanitärbereiche zu erreichen. Alles ging gut. Bald darauf passierten wir gemeinsam die 100 km Marke. Au Watte, noch schlappe 200 km übrig! So verging Stunde um Stunde und ich sehnte mich von mal zu mal mehr nach den Depots, die mit zurückgelegter Strecke immer appetitlicher ausgestattet waren. Ein großes Lob auch an unsere beiden Gides, die uns mit großer Übersicht begleitet haben. Deren Erfahrung war wichtig in den Momenten der Begegnung mit Fahrzeugen und bei Überholmanövern anderer Rennradteams. Immer wieder aufgefallen und beeindruckt mich, welche Power Frauen aufs Pedal bringen.

Nix mit „das schwache Geschlecht“. Es ist schön und beglückend, bei den Wheel Divas dabei zu sein und den Frauenradsport voran zu bringen und ihm Gutes zu tun. Im Depot in Röbel war Halbzeit. Eine Freifläche am See mit viel Platz und wärmenden Lagerfeuer. 10 min ausruhen und regenerieren war angesagt. Bald war auch die 200 km Marke geknackt. Bis dahin hat mich schlechter Straßenbelag und zunehmende Sitzprobleme ordentlich gefordert. Positiv war bis zum Wendepunkt vor Nossentiner Hütte die leichte Windunterstützung. Ab da war Gegenwind! Unser Team hatte die Option durch Mehrheitsentscheidung die letzte Pause auszulassen und bis zum Ziel durchzufahren. Nach 11h 35min reine Fahrzeit und knapp 27 km/h habe ich zufrieden und glücklich das ersehnte Ziel in Neubrandenburg erreicht, wurde sehnsüchtig von meiner Frau erwartet und konnte sie dort in die Arme schließen. Ab da war Erholung! Massage und Genuss bei alkoholfreiem Bier und Bratwurst, duschen und ein herrliches Frühstück am nächsten Morgen haben mein und unser Erlebnis abgerundet.


 

Marken des Wheel Divas Cycling Team und des Vereins

bottom of page